Funktionskieferorthopädische Geräte nutzen die natürlichen Kräfte der Mundmuskulatur, die beim Schlucken oder Sprechen entstehen, um Zähne und Kiefer in eine korrekte Lage zueinander zu bringen. In welche Richtung sich die Zähne bewegen bzw. wie sich die Kiefer zueinander anordnen sollen, ist dabei durch die Form der Zahnspange vorgegeben.
Mitarbeit ist entscheidend!
Wie bei allen anderen herausnehmbaren Geräten ist bei funktionskieferorthopädischen Zahnspangen Disziplin und Durchhaltevermögen die Basis des Behandlungserfolgs. Damit sich die gewünschten Veränderungen einstellen, sollten die Zahnspangen täglich ausreichend lange getragen werden.
Je nach Korrekturziel werden verschiedene funktionskieferorthopädische Geräte verwendet:
Aktivator
Der Aktivator wird im Milchzahngebiss und im Wechselgebiss eingesetzt, wenn die bleibenden Zähne hervortreten. Er wirkt auf beide Kiefer gleichzeitig ein und korrigiert ihre Lage zueinander. Mit dem Aktivator kann unter anderem ein offener Biss oder ein Tiefbiss behandelt werden. Darüber hinaus können Störungen wie Lippenbeißen, Zungenpressen oder anormales Schlucken beseitigt werden.
Funktionsregler nach Fränkel
Der Funktionsregler kann bereits im Milchzahngebiss während der Frühbehandlung getragen werden. Er dient dazu, Lageanomalien des Unterkiefers zu korrigieren, zum Beispiel wenn der Unterkiefer im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit vorsteht (Vorbiss). Die Wachstumsförderung bzw. -hemmung wird über die individuelle Gestaltung der Zahnspange erreicht.
Vorschubdoppelplatte
Die Vorschubdoppelplatte besteht aus zwei Teilen: Einer Platte für den Oberkiefer und einer für den Unterkiefer, die durch Metallstege miteinander verbunden werden. Mit dieser Zahnspange kann je nach Behandlungsbedarf gleichzeitig unter anderem das Wachstum des Oberkiefers gehemmt, das Wachstum des Unterkiefers gefördert sowie eine Rücklage des Unterkiefers behandelt werden. Außerdem sind Zahnbewegungen möglich, z. B. das Aufrichten von nach innen gekippten Schneidezähnen.